Tuesday, March 10, 2009

Der Besuch einer Ente und wie Momo 21° Nord, 101° East eroberte

Vor knapp einer Woche hatten wir besuch von einem franzoesischen Paar,
welches tatsaechlich von Frankreich aus mit einer Ente bis nach Laos gefahren ist.
Sie meinten sie haetten 4 grosse Probleme gehabt (wo die ente auseinandergebrochen sei..) und sonst gaebe es auch immer was zu tun, aber sie haben die 130.000km geschafft!
Von Laos

Mehr zu ihrem Projekt hier: http://www.noriaproject.com

Nachdem ich ja letztens meinen ersten geocache versteckt habe (den bis heute keiner gefunden hat!) hab ich dieses Wochenende noch was verrueckteres gemacht.
Es hatte alles Samstag morgen angefangen als ich auf dem Klo Zeitung gelesen habe (Mit meinem IPod WLan Spiegel.de :D)
Folgender Artikel hat meine Aufmerksamkeit erregt: Wie Wladimir 59° Nord, 35° Ost eroberte
Fuer alle die den Artikel nicht lesen wollen, eine kurze Beschreibung des Projekts:
The project is an organized sampling of the world. There is a confluence within 49 miles (79 km) of you if you're on the surface of Earth. We've discounted confluences in the oceans and some near the poles, but there are still 10,736 to be found.

Okay die Beschreibung von der Homepage ist nicht der Brueller, nochmal in deutsch:
Die Erde hat Laengen und Breitengrade, Ziel des Projektes ist an allen ganzzahligen Schnittpunkten der Erde (ausgenommen Ozeane und Teile der Pole) Bilder zu machen.
Hier mal ein Bild der Schnittpunkte von Laos um das zu verdeutlichen:

In Laos gibt es 20 Schnittpunkte, 21°N 101°E ist jetzt meiner :)

Fuer alle die sich jetzt denken "Wieso macht man so sinnloses zeug", das spannende daran (fuer mich) ist, dass man nicht eine besondere Sehenwuerdigkeit oder sonstetwas was bereits zigfach besucht wurde sucht, sondern einen Punkt auf der Erde wo man nicht genau weiss wo er ist, wie man hinkommt, was sonst alles auf dem Weg dorthin liegt und passiert. Zugegeben sind die meisten gefunden Punkte landschaftlich sehr langweilig, aber die Geschichten dahinter (man kann sich tausende Geschichten auf der Projekthomepage durchlesen) sehr abenteuerlich und interessant.

Also hier noch kurz meine Geschichte:
Hatte wie gesagt Samstag davon gelesen, bin dann auch gleich ins office gefahren und habe mir mit meinen neuen GIS Faehigkeiten eine Karte gebastelt, Villages, "Strassen", Ethnische Gruppen, Fluesse, Zielpunkt und einen UXO(Minen...) Layer habe ich sicherheitshalber auch druebergelegt. Leider habe ich grad kein Bild von der Karte, aber werd ich evtl spaeter noch hinzufuegen.
Mein Zielpunkt war 1,5km von einem abgelegenen Akka (ethnische gruppe) Dorf entfernt.
Google Earth hatte leider keine detailierten Bilder, so konnte ich nicht viel mehr herausfinden.
Bin also Sonntags nach Muang Sing losgefahren (60km).
Auf dem Weg noch einen netten Platz gefunden wo auch jede Menge Laoten beim trinken waren
Von Laos

Von Laos

In Muang Sing hab ich dann erstmal bei Freunden uebernachtet (hatte dort zufaellig auch geschaeftlich zu tun) und bin am naechsten Tag dann los,
ca. 20km auf Dirtroad richtung Muang Long. Von der noch relativ grossen Strasse gings dann einen sehr schoenen pfad zu meinem Akka Dorf, von dem es nur noch 1,5km sein sollten. Angekommen rannten erstmal saemtliche Kinder vor mir weg und erzaehlten ihren Eltern das ein Falang (Fremder) in ihrem Dorf ist. Kein Problem, bin ich hier gewohnt. Habe also mein Motorrad abgestellt und mich auf die Suche nach jemandem der laotisch spricht gemacht (Akka haben ihre eigene Sprache). Gefunden habe ich jemanden, habe es glaub ich auch geschafft ihm mittels GPS Geraet und meiner Karte zu erklaehren worum es geht, er meinte dann aber nur "geht nicht". Inzwischen war das halbe Dorf um mich versammelt und ich wusste nicht so recht weiter. Aufgeben wollte ich aber noch nicht also bin ich nochmal bischen durchs village gefahren. Hatte nicht grossartig Erfolg und wollte gerade wieder nach Hause fahren da kamen 2 recht junge Kerle daher und interessierten sich fuer mein Motorrad, hab denen dann nochmal erklaehrt was ich machen will und meinte auch sie wuerden etwas geld bekommen. *Ding* und schon hatte ich zwei Gefaehrten (btw alleine sollte man sich nicht weiter entfernt von der Hauptstrasse aufhalten, da sind schon leute verschwunden, andere geschichte...)
Mit den 2 Jungs bin ich dann erstmal zufuss losgelaufen, in die richtung in die mein GPS gezeigt hat. Nach 500m steil bergauf kamen wir schliesslich zu dieser Aussicht:
Von Laos

Dummerweise war mein Punkt 1km in Blickrichtung (wie auf foto).
Bereits total erschoepft dachte ich mir nur das ich das zu Fuss nicht schaffe und wollte zum 2ten mal aufgeben, aber die Kids meinten da gaebe es einen weg den man mit meinem motorrad auch fahren koennte (juhu), also wieder zurueck zum village wo ich meine AG geparkt hatte, Koffer abgemacht und die zwei hinten draufgesetzt.
Nach viel berg auf berg ab, baechen und fiesen abhaengen waren wir dann bis auf 120meter an den Schnittpunkt rangekommen. Den Rest zu Fuss und TADAAA, momo hat 21° Nord, 101° East erobert. Am Punkt dann Fotos in alle 4 Himmelsrichtungen, vom GPS und von dem Punkt von paar meter entfernung gemacht (damit mein besuch auch anerkannt wird).
Von Laos

An diesem Abhang ziemlich in der Mitte des Bildes ist der Schnittpunkt.
Von Laos

Die 1 ganz am Ende der Nord Koordinate darf man ich jetzt mal wegdenken, da hab ich in einem unguenstigen moment das foto gemacht :P
Normale GPS sind ohnehin nur bis 5m genau.
Von Laos

Die 2 Jungs die mich fuer zusammen 50.000Kip (ca. 5Euro) begleitet haben.
Von Laos

Alles vorbei, zurueck nach hause.

Wer in europa noch einen Confluence Point erstbesuchen will muss sich beeilen, gibt nur noch ganz wenige siehe hier

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